Sachsenwerk und RAFENA Radeberg

1946 Im Mai wird auf Veranlassung der Besatzungsmacht ein kriegsbedingt in das Vogtland ausgelagerter Entwicklungsbereich der C. Lorenz A.G. in das F-Gebäude des Werkes eingewiesen und befasst sich mit Entwicklung und Bau von Messgeräten, Richtfunkgeräten, Fernmessanlagen und Hochfrequenz­technologien. Aus juristischen Gründen untersteht die Firma Zweigbetrieb C. Lorenz Radeberg der Industrieverwaltung 20 (Elektrotechnik) der sächsischen Landesregierung. mehr >>>

Ab August wird das übrige Werk als "Sowjetische Aktiengesellschaft 'Gerät' in Deutschland, Werk Sachsenwerk in Radeberg" durch die Besatzungsmacht direkt verwaltet und in das Reparations­system integriert, es beschäftigt 400 Mitarbeiter. Das Fertigungsprogramm umfasst u.a. zunächst einfache Rundfunkempfänger. Durch Umsetzungen von Maschinen und Anlagen aus anderen Betrieben wird der Betrieb zügig in die Lage versetzt Reparationsleistungen für die UdSSR zu erbringen, mehr >>>
1947 Im April wird der Zweigbetrieb C. Lorenz Radeberg einer Demontage unterworfen und damit aufgelöst. mehr>>>

Die Mehrzahl der Mitarbeiter werden als neu gegründete Entwicklungsabteilung vom SAG-Betrieb übernommen. Auf dieser Grundlage entsteht das Erzeugnisprofil Richtfunktechnik, das letztendlich bis zum Ende des Betriebes Bestand haben wird, mehr im Themenkreis Richtfunktechnik >>>>>>

Es beginnt die eigentliche Produktion von in Radeberg entwickelten Hochfrequenz-Messgeräten >>>
1.700 Radios und knapp 6.000 Messgeräte verschiedener Art werden geliefert.
1948 Infolge der massiven Unterstützung durch die Sowjetische Militäradministration gelingt die Konsolidierung des Betriebes rascher als bei der übrigen Industrie. 30 Geräte RVG 902, 136 Dezitelefone, 2.400 Rundfunkgeräte und über 8.000 Messgeräte verlassen das Werk als Reparationsleistung in Richtung Sowjetunion.

Aus dem Sachsenwerk Niedersedlitz wird die Herstellung von Elektromotoren und Schaltgeräten übernommen und bis 1959 mit großer Typenvielfalt betrieben. In diesem Zeitraum war die so genannte „Motorenfabrik“ innerhalb der damaligen drei Produktionslinien ein wichtiger Bestandteil des Werkes, mehr zur Motorenfertigung >>>
1950 Für den sowjetischen Bedarf wird eine Fernsehgeräteproduktion eingerichtet. Bis Ende 1951 werden mit Hilfe einer großen Kampagne 40.000 Geräte des Typs Leningrad gefertigt. Diese Produktion ist bis 1954 fortgeführt worden, damit wurde eine Gesamtstückzahl von ca.130.600 Geräten als Reparation an die Sowjetunion geliefert. Ca.3000 Geräte sind in der DDR verkauft worden, mehr >>>
1952 Der SAG-Betrieb Sachsenwerk wird am 1.Juli ein volkseigener Betrieb und trägt den Namen VEB Sachsenwerk Radeberg. Der Betrieb wirkt maßgeblich mit an der Schaffung der technischen Basis und Infrastruktur des Fernsehens der DDR hinsichtlich der Sende- und übertragungstechnik. mehr >>>

Umfangreiche Rationalisierungen ermöglichen die Massenfertigung von Fernsehempfängern in großer Typenvielfalt, mehr im Themenkreis Fernsehgeräte >>>>>>
1956 Im November wird der Betrieb in VEB RAFENA-Werke Radeberg umbenannt.
1957 Der Umfang der Fernsehgerätefertigung erhöht sich im Zuge einer umfassenden Rationalisierung kontinuierlich und erreicht 1963 eine Jahresstückzahl von 330.000 Geräten.
1964 Ein Bereich für die industrielle Instandsetzung militärischer Nachrichtentechnik wird aufgebaut, mehr >>>

lageplan 1960

Die folgenden Ausarbeitungen, aufrufbar als PDF-Dateien, beschäftigen sich mit diesem Zeitabschnitt:

[Grafik]
Bertram Greve: Sachsenwerk Radeberg 1960
nachgezeichneter Lageplan, das Bild oben ist ein Ausschnitt daraus.
Der nördliche Zugang zum Gelände liegt bei 51.10906, 13.90461.
[Grafik]
Werner Thote: Das Sachsenwerk und RAFENA Radeberg von 1945 bis 1969
Radeberger Blätter zur Stadtgeschichte Heft 04 August 2006 (5 MByte)

Inhaltliche Bearbeitung:
AG_FESARAROB.DE

Bild links: Ansicht von Süden ca. 1960

Letzte Aktualisierung: 03.09.2016

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